Altglashütte
Eine Sonderstellung nahm der Ort hinsichtlich seiner früheren politischen Zugehörigkeit ein. Er gehörte ins Amt Floß und somit zur Jungen Pfalz und deren Regierungssitz Sulzbach. (Bärnau gehörte zur Oberen Pfalz und der Regierung in Amberg.)
1614 erlaubte Pfalzgraf Philipp Ludwig dem böhmischen Glasmacher Pauluß Schierer eine Glashütte zu bauen. Der Platz hierfür lag im Flossenbürger Wald an der Grenze der Jungen zur Alten Pfalz. Schierer wurde erlaubt dort Wohnungen für seine Arbeiter zu bauen. Ebenso eine Mühle und eine Brauerei. Dafür mußte er einen jährlichen Zins bezahlen und zur Landesverteidigung beitragen.
1621 überfielen 50 bayrische Soldaten die Glashütte und führten den Nachfolger Pauluß Schierers, Melchior Schierer zusammen mit zwei Schwägern, einem Pfarrer, einem Glaser, einem Hüttenjungen und einem flossischen Soldaten nach Schönwald in Böhmen. Schierer sollte dem Amtmann von Floß vom bayerischen General Tilly die Warnung zukommen lassen, daß Lieferungen von Lebensmitteln aus der Jungen Pfalz in das mansfeldische Lager nicht geduldet wären.
Schließlich überfiehlen niederländische Truppen die unter Tillys Kommando standen erneut die Glashütte Schierers und nahmen mit was nicht niet- und nagelfest war.
Durch die Kriegswirren kam die Glasproduktion zum Erliegen und nach dem Krieg scheint lt. Beschreibung des Amts Floß nicht mehr viel von der Glashütte übrig geblieben zu sein.
So ging die Glashütte durch diverse Hände. Zumeist jedoch ohne sie richtig zu betreiben.
1653 baute der damalige Besitzer Gerog Rorer die Glashütte wieder auf. Mit seinem Tod kam die Produktion erneut zum stillstand.
1663 wurde sein Bruder, der die Glashütte geerbt hatte, aufgefordert sie wieder in Stand zu setzen oder zu verkaufen, da der Regierung sonst wichtige Einnahmen fehlten. So entschloß sich dieser zum Verkauf an die Regierung in Sulzbach. Ab 1664 wurde sie als "Fürstl. Flossenbürgische Glashütte" unter staatlicher Regie geführt.
1667 wurde die Hütte an Andreas Gerl verkauft. Dieser betrieb sie allerdings nur kurze Zeit. In den folgenden Jahren ging sie wieder durch verschiedene Hände. Die Regierung in Sulzbach verlor daher das Interesse und 1707 wurde auf ihren Befehl hin die Hütte abgebrochen.
1723 wurden verschiedene Grundstücke an die Untertanen verkauft, die dort ihre Wohnhäuser bauten. Sie betrieben Feldbau und arbeiteten auf der Silberhütte. Von der Glasherstellung konnten sie allerdings nicht leben. Sie hatten sich auf die Gewinnung von Pottasche durch Flussieden spezialisiert. 1842 werden noch Flusshütten erwähnt.