Hermannsreuth
Im ältesten waldsassischen Lehnsbuch wird der Ort als Hirmensreuth bezeichnet. 1352 wird es Hartmannsreuth genannt. Im Leuchtenberger Lehenbuch (Anfang 15. Jhd.) findet sich die Bezeichnung Hermannsreuth.
Um 1442 wird es mit dem Zusatz "Öde" bezeichnet. Dieser Begriff wurde für ein untergegangenes Dorf verwendet. Es ist zu vermuten, das die Hussitenkriege oder die Fehden zwischen der Pfalz und Böhmen zum Niedergang beitrugen. Die Bezeichnung blieb noch bis Ende des 16. Jahrhunderts. 1491 bekahmen den Ort Ulrich und Nyclas Hertenberger als Lehen. 1566 ist es im Besitz der Familie Abgott. 1579 wird der Ort noch als Öde bezeichnet. Wenige Jahrzehnte später wurde aus dem Gut ein Dorf. Für 1619 gibt es einen Kaufkontrakt, der die Familie von der Grün als neue Besitzer nennt. 1650 schenkte es Kurfürt Maximilian seinem Kammerdiener. Obrist Johann Bartels kaufte es 1666. (Er hatte bereits 1649 Wendern und Heimhof erworben.)
Der Grenzort wurde von Schmugglern während des 30-jährigen Krieges genutzt.
1722 wurde es zeitgleich mit der Hofmark Thanhausen an den selben Käufer veräusert und 1726 mitsamt der Hofmarksgerechtigkeit und Edelmannsfreiheit, die es durch den Besitzer von Thanhausen erhalten hatte, wieder verkauft. Bei diesem Verkauf wurde betont, dass es frei und eigen ist und von keinem Herrn zu Lehen ginge.
Hermannsreuth gelangte zwischen 1785 und 1790 durch Heirat an den Sohn des Besitzers des Guts Wendern Andreas Joseph Stephinger. Es blieb in Besitz der Familie bis über die Wende zum 19. Jahrhundert.
Um 1808 wurde die Gerichtsbarkeit eingezogen. Zwar versuchte Stephinger, ähnlich wie sein Bruder in Wendern, die Orte Ellenfeld und Stöberlhof zum Gut Hermannsreuth hinzu zu kaufen um die 50 Familien für den Erhalt der Gerichtsbarkeit zusammen zu bekommen, jedoch ohne Erfolg. Hermannsreuth wurde in die Dorfgemeinde Ellenfeld eingegliedert.
Hermannsreuth war mit dem böhmischen Hermannsreith fast zusammengebaut. Viele flüchteten während der Zeit des Zweiten Weltkriegs, blieben jedoch Ihrem Heimatort insofern nahe als sie, neben dem Dorf Hermannsreuth, die Siedlung Hermannsreuth erbauten.
1972 erfolgte, zusammen mit Ellenfeld, die Eingliedeung in die Großgemeinde Bärnau.
Der Ort Hermannsreuth besteht heute aus dem Dorf Hermannsreuth, Hemannsreuth-Siedlung und Beierfeld.
Die Knopfproduktion spielte auch in Hermannsreuth ein große Rolle.